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Sergius Buchner

Dipl. Musiklehrer und Musikwissenschaftler (Dr. in Russland)
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URSULA MEYER Poetische Reflektionen zum Markus-Evangelium

Gott schuf dieWelt, Gott schuf das Leben
wird allen Schuldigen vergeben.
Er ist kein Mensch und doch ein Vater
beherrscht das große Welttheater.

Wir möchten ihm gern täglich danken,
er schützt die Schwachen, heilt die Kranken.
Bestimmt den Anfang und das Ende,
gib dich getrost in seine Hände.

Der Anfang Christus - steht zu lesen -
er ist - laut Markus - erst gewesen,
als Menschen hin zum Jordan kamen,
die Taufe dort entgegennahmen.

Sie lebten kärglich, ohne Nahrung.
Johannes war die Offenbarung.
Erschien als Jesus` Wegbereiter,
war für ihn Kämpfer und auch Streiter.

Johannes warnte vor den Sünden,
damit die Menschen Frieden finden.
Es kamen viele, um zu büßen,
die sich anschließend taufen ließen.

Jedoch er stellte sofort richtig:
"Erst der, der nach mir kommt, ist wichtig.
Ich bin sogar zu schwach gewesen,
die Riemen seiner Schuh zu lösen!"

Da sah man, Jesus kam gegangen,
um nach der Taufe zu verlangen.
Kaum war dem Jordan er entstiegen,
sah man den Geist der Taube fliegen.

Hört eine Stimme laut erschallen:
"Mein Sohn, du hast mein Wohlgefallen!
Jedoch, es wird dabei nicht bleiben,
man wird dich durch die Wüste treiben."

Der Wüstensand - heiß und beschwerlich -
wurd` ihm durch Satan sehr gefährlich.
Drum lebte Jesus mit den Tieren
und ließ sich von den Engeln führen,

Johannes gings nach vielen Tagen
beinahe noch um Kopf und Kragen,
bis Jesus sprach: "Es ist beendet,
seht Gottes Reich - es ist vollendet!"

Die Brüder folgten seinen Wegen
und nahmen den Befehl entgegen:
"Laßt eure Fischernetze treiben,
ihr sollt jetzt `Menschenfischer` bleiben."

Denn Jesus hatte seine Ziele,
und Anhänger gab es schon viele.
Er predigt nicht wie Schriftgelehrte,
dass man sehr skeptisch auf ihn hörte.

Man rief: "Du kamst, uns zu verderben,
hilfst vielleicht Vielen nicht zu sterben,
vertreibst mitunter böse Geister,
bist du gar Gottes Herr und Meister?"

Er bat die Kranken, stets zu schweigen,
um seine Wunder nicht zu zeigen,
verbrachte seine Zeit in Städten,
um mit den Gläubigen zu beten.

Ein Aussätziger kniete nieder,
bat Jesus: "Heil mich bitte wieder!"
Die Antwort war: "Du wirst gesunden,
ich heile deine vielen Wunden."

Der Mann versprach, nichts zu verraten,
von Jesus` großen Wundertaten.
Er hielt sich nicht an sein Versprechen,
zwang Jesus, wieder aufzubrechen.

Nun kamen sie von allen Enden
und nutzten Jesus` Wunderhänden.
Und "Gottes Sohn" - diese Erkenntnis
fand endlich etwas mehr Verständnis.

Kapernaum - mit vielen Kranken -
es hatte Jesus viel zu danken.
Denn all den Schwachen und den Lahmen
half er, als sie dort zu ihm kamen.

Dem Gichtbrüchigen mit den Krücken,
es konnte nur durchs Dach ihm glücken,
in das Gebäude vorzudringen,
in dem die Heilung sollt` gelingen.

Der Heiland rief: "Ja du sollst leben!
Ich will die Sünden dir vergeben!"
Die Zweifler mussten sich ihm beugen,
sie ließen sich bald überzeugen.

"Was denkt ihr nur in euren Herzen?
Vergebung nimmt den Menschen Schmerzen."
Er sagt: " Steh auf, du kannst jetzt gehen,
doch sprich nicht über das Geschehen!"

Zum Meer stieg Jesus dann hernieder,
und viele folgten ihm dort wieder.
Er lud sie ein - die Zöllner, Sünder -
grad wie ein Vater seine Kinder.

Er rief die Sünder, nicht Gerechte,
er unterscied das Gute - Schlechte,
ließ sich von seinem Herzen leiten,
begann die Lehren zu verbreiten.

Und alle jene, die da kamen,
saßen an einem Tisch beisammen.
Missachteten die Fastenzeiten,
manch` Jünger ließ sich nicht verleiten.

Doch Jesus sprach: "Bin ich zugegen,
dann lasst zum Speisen euch bewegen.
Bin ich es nicht, möcht ich euch bitten:
"Folgt diesen strengen Glaubenssitten!"

Zwar suchte Jesus das zu klären,
ansonsten ließ er sie gewähren.
Brachte manch Gleichnis zum Verständnis,
doch vielen fehlte die Erkenntnis.

Man sah ihn über`s Kornfeld gehen,
er blieb bei seinen Jüngern stehen,
ließ sie die letzten Ähren lesen,
der Hunger ist - scheint`s - groß gewesen.

Wollte das Brot zum Sabbat teilen,
so sah man viele zu ihm eilen.
Hat einen Tempel noch betreten,
um mit den Menschen dort zu beten.

Tut man am Sabbat Böses - Gutes?
Heilt man die Kranken? - Ja, man tut es!
Die Pharisäer blieben stehen,
um alles kritisch anzusehen.

Und wie das Testament berichtet,
ist Jesus dann aufs Meer geflüchtet.
Ihm folgte eine große Menge,
da gab es fast schon ein Gedränge.

 

Sie beugten sich vor ihm hernieder,
bekundeten ihm immer wieder:
"Wir haben dich jetzt wahrgenommen,
du bist als Gottes Sohn gekommen."

Dann hat er einen Berg erklommen,
rief alle, die da wollten kommen.
Zwölf Jünger sollten bei ihm bleiben,
um böse Geister zu vertreiben.

Auch seine Lehren zu verbreiten
begann er, diese anzuleiten.
Obwohl sie manches gut befanden,
ward Jesus oftmals nicht verstanden.

Sein Tun beseitigte Probleme,
es waren meist nicht angenehme.
Er half so vielen Menschenkindern
und er vergab den armen Sündern.

Mie kann man in ein Haus eindringen
und Diebes gut nach Hause bringen,
ohne den Hausherrn anzubinden
und ihn zuerst zu überwinden?

Ist er auch stark, ihr müsst dran glauben,
daß euch gelingt, ihn zu berauben.
Doch hofft nich, euch wird stets vergeben -
mann muß mit mancher Schuld lang leben.

Sie riefen nach ihm -Mutter - Brüder -
er aber sagte immer wieder:
"Nur wer Gott dient, der kann erkennen,
wen wir unsre Geschwister nennen."

Und keiner konnte ihm verwehren,
was er von Gott bekam zu lehren.
In Gleichnissen an vielen Orten
verkündet er in seinen Worten:

"Wer jetzt in unsrer Welt erschienen,
empfiehlt uns allen, Gott zu dienen.
Wir sind damit recht gut beraten,
beweist es nun durch eure Taten!"

Er sprach vom Sämann, der da säte,
dem manches Korn der Wind verwehte.
Und was auf Felsgestein geflogen,
das wurde niemals großgezogen.

 

Es fehlte Erde - war zu trocken,
nur Vögel konnte es verlocken
zu picken, was sie dort gefunden,
bevor das Korn im Busch verschwunden.

Er sprach: "Euch Jüngern ist gegeben,
das Gottesreich auch zu erleben.
Der Mensch muß Gleichnisse verstehen,
um Gott in seinem Herz zu sehen.

Durch Dunkelheit mag man nicht gehen,
man zündet Lichter, um zu sehen,
hat Ohren, um damit zu hören
und Worte, Menschen zu betören.

Die Welt besteht aus Tagen, Nächten
es gibt die guten und die schlechten.
Man wirft den Samen auf die Erde,
hofft, daß er wachsen, reifen werde.

Die Ernte wird den `Himmel` bringen,
vorausgesetzt, es wird gelingen.
Das Senfkorn wird ein Baum gar werden,
der Schatten spendet hier auf Erden."

Dann setzten sie zum Ufer über,
da zog ein starker Sturm vorüber.
Das Boot - es kämpfte mit den Wellen,
lief in Gefahr, dort zu zerschellen.

Und Jesus schlief am hint`ren Ende.
Er ahnte nichts von jener Wende,
die diese Überfahrt genommen.
Die Jünger fragen sich benommen:

"Will er, dass wir hier untergehen,
die Fahrt nicht lebend überstehen?"
Sie beugten sich, um ihn zu wecken,
er ließ sich jedoch nicht erschrecken.

Allein durch seine Macht, dem Willen,
gelang es ihm, den Sturm zu stillen.
Begann das Meer sich dann zu legen,
wandt er den Jüngern sich entgegen:

"Verliert ihr etwa euren Glauben
und lasst die Zuversicht euch rauben?"
Da standen sie - starr vor Entsetzen -
sie wollten Jesus nicht verletzen.

 

Als sie ans andre Ufer kamen
und eines Kranken Ruf vernahmen,
mit dem er Hilfe sich erbeten,
da sah man Jesus zu ihm treten.

Und wieder half er, zu gesunden.
Der Kranke war ihm sehr verbunden.
Fuhr in die Städte, zu verkünden,
sich doch mit Jesus zu verbünden.

Die Wunder nahmen gar kein Ende,
denn Jesus nutzte seine Hände.
Er heilte Männer, Töchter, Frauen,
man hatte jetzt zu ihm Vertrauen.

In seine Vaterstadt gekommen,
hat man ihn gar nicht wahrgenommen.
Man kannte seine Schwestern, Brüder,
ihn akzeptierten sie nicht wieder.

Er sprach: "Uns trennen - scheinbar - Welten.
Man kann im eignen Land nichts gelten.
So werde ich denn weiterziehen,
vor Zweifeln, Unverständnis fliehen."

Er ließ die Jünger vor sich treten,
hat um Gehorsam sie gebeten,
sie sollten einen Stab nur nehmen,
sich ihrer Armut niemals schämen.

"Heißen Euch andere nicht willkommen,
versuchet ihnen zu entkommen.
Die Menschen, die euch nicht empfangen,
können von Gott kein Glück verlangen."

Herodes hatte auch vernommen.
daß Jesus auf die Welt gekommen.
Konnte das Treffen nienals segnen,
Er hatte Angst, ihm zu begegnen.

Herodes rang um die Erkenntnis,
er fand für Jesus kaum Verständnis.
Der Teufer, er war auferstanden,
bei dem, die Menschen Wunder fanden.

Die Frau des Bruders sich zu nehmen,
sollte Herodes doch beschämen.
Der Frau wollte es nicht gelingen,
Johannes dafür umzubringen.

 

Herodes lud sich viele Gäste
zu seinem eig`nen Wiegenfeste
und hatte dann den guten Willen,
den Wunsch des Mädchens zu erfüllen.

Als die zu tanzen dann begonnen,
hatte sie seine Gunst gewonnen.
Würd´ man sie vielleicht heute kennen,
könnt` man sie eine Dirne nennen.

Zur Mutter ist sie drauf gegangen,
zu fragen: "Was soll ich verlangen?"
Sie tut der Mutter den Gefallen
und wünscht`: "Johannes Kopf soll fallen!"

Herodes wollt` Johannes schützen,
das Wohlwollen konnt` ihm nichts nützen.
Man rief Leibwächter ins Gefängnis
und so vollzog sich das Verhängnis.

Johannes wurde hingerichtet.
Und wie Buch Markus uns berichtet,
wurde sein Kopf ihm abgeschlagen
auf einem Teller reingetragen.

Johannes Schüler - voll Bedauern -
wollten um den Gebieter trauern.
Sie ließen ihn zu Grabe bringen,
dort konnte keiner zu inm dringen.

Dann kamen die Apostel wieder
und ließen sich vor Jesus nieder.
Berichteten von ihren Taten,
von Menschen, die viel Hunger hatten.

Und da gab Jesus ein Versprechen:
"Ich will für euch fünf Brote brechen.
Glaubt mir getrost, sie werden reichen,
die Speisung ist ein Himmelszeichen.

Zwei Fische kann ich noch verteilen,
die Jünger werden zu euch eilen,
den Hunger, den ihr habt, zu stillen,
denn alles geht mit gutem Willen."

Zwölf Jünger nahm er dort entgegen,
sie folgten ihm auf seinen Wegen.
Sie hörten staunend seine Klagen
und wagten doch nicht, ihn zu fragen.

 

Man würd ihn speien, geißeln, schlagen
und dennoch würd` er nach drei Tagen
lebendig wieder auferstehen
und weiter seiner Wege gehen.

Er sprach, man ließe ihn verrecken,
die Römer würden es vollstrecken.
Rief ihnen zu: "Seid nur besonnen,
denkt dran, wie alles einst begonnen!"

Als Jünger ihn um Vorrecht baten,
erinnert er an seine Taten.
Denn welcher Platz ihnen gebührte,
entschied der Höchste, der sie führte.

"Ihr sollt nur dienen, nicht befehlen,
des Knechtes Arbeit sollt ihr wählen.
Auch ich kam, Gutes zu erwerken,
doch nicht, um Mächte zu vollstrecken."

Dann bat er um ein Eselsfüllen
und dabei war man ihm zu Willen.
Breitete Mäntel auf den Wegen,
trug ihm den Blütenzweig entgegen.

Als eines Tag`s die Kinder kommen,
um seinen Segen zu bekommen,
schickten die Jünger sie von dannen,
doch Jesus wollt` sie nicht verbannen.

"Ihr sollt die Kinder nicht vertreiben
ich möchte, dass sie bei mir bleiben
werd ihnen meine Hand auflegen,
vergebe damit Gottes Segen."

Und als er weiter fortgezogen,
fühlt Jesus sich erneut betrogen.
Den Feigenbaum sah er dort stehen,
doch Früchte waren nicht zu sehen.

So hielt er an, um dort zu sagen:
"Du wirst jetzt nie mehr Früchte tragen."
Der Feigenbaum - verwelkt, verdorben -
er war durch Jesus Fluch gestorben.

Jerusalem war voll Gedränge,
im Tempel war die Mennge.
Es wurde Heidnisches geboten,
der Handel war noch nicht verboten.

 

Geldwechsler und auch die Verkäufer
handelten dort mit großem Eifer.
Doch Jesus störte dies Gedränge,
die vielen Stände, engen Gänge.

Er kam den Priestern ins Gehege.
Die suchten alle Mittel, Wege,
den Störenfried dort umzubringen.
Das aber konnte nicht gelingen.

Und Jesus hub an zu erklären:
"Was dort geschieht, ist zu verwehren!
Dies ist ein Tempel, wie wir wissen,
in dem wir uns gut führen müssen.

Ein Mensch, der einen Tempel wähle,
geht nicht in eine Räuberhöhle.
Ein Tempel ist zum Beten - Sühnen,
doch niemals, um dort zu verdienen."

Die Menschen aber ließ er lehren,
sie sollten nicht auf Zweifler hören.
"Verzeiht stets dem, der euch verletzte,
und der euch gar in Zorn versetzte."

Die Pharisäer wollten fragen
wie`s kommt, dass Jesus in den Tagen
Bevollmächtigter Gottes wäre?
Das schien für Jesus zu viel Ehre!

Er sprach: "Wer ließ Johannes handeln?
Wer ließ ihn hier auf Erden wandeln
von Gott gesandt - ihr könnts nicht sagen.
Habt also nicht das Recht zu fragen!"

Nun fing er an, deutlich zu reden
ließ Winzer Weinberge anlegen.
Er schickte Diener zu erfahren,
wie gut die Möglichkeiten waren.

Doch jene konnten nichts vollenden,
sie zogen fort mit leeren Händen.
Die Weingärtner - voll Zorn geladen,
verursachten dem Winzer Schaden.

Sie trieben Spott und große Schande,
jagten die Helfer aus dem Lande.
Zuletzt kam dann der Sohn gezogen,
auch ihm waren sie nicht gewogen.

 

Da der jedoch des Winzers Erbe,
war es von Vorteil, dass er sterbe.
Dann würde man zum Weinberg eilen,
um sich das Erbe aufzuteilen.

Dem Winzer ging es immer schlechter,
Er suchte einen neuen Pächter.
Der Weinberg barg - wie wir erfahren -
für keinen Nutzen, nur Gefahren!

Da schien es gut, zu überlegen.
Man kam den Mördern nicht entgegen.
Befand sich bald in großen Nöten,
es sollte Schluß sein mit dem Töten.

Verglich sie mit den Schriftgelehrten,
die nicht auf Gottes Worte hörten.
Man sollte also danach streben,
den Weinberg Besseren zu geben.

Die Prüfungen nahmen kein Ende,
jedoch sie brachten eine Wende
und Jesus schlug nun manche Brücke,
denn er erkannte List und Tücke.

Gesandte von den Pharisäern
erschienen, Jesus sich zu nähern.
Sie redeten ihm nach dem Munde
und fragten: "Was ist deine Kunde?"

"Wie ist es mit den Steuersachen?
Der Kaiser soll Gewinn nur machen?"
Doch Jesus rief: "Nein, höret alle",
denn er erkannte diese Falle:

"Ihr sollt dem Kaiser alles geben,
was er verlangt zu seinem Leben.
Was Gott zusteht, soll ihm gehören,
so kann sich keiner denn beschweren!"

Da hörte man sie leise raunen
und durch die Menge ging ein Staunen.
Und Jesus lehrt, was Gott befohlen
sagt seine Meinung unverhohlen.

Jedoch die Auferstehungsfrage
brachte die Zweifel nun zutage,
denn niemand kann den Sinn einsehen,
wenn wir die Botschaft nicht verstehen.

 

Ein Schriftgelehrter wollte hören,
worauf die Gläubigen jetzt schwören.
Sie fragten Jesus: "Was ist richtig,
welches Gebot erscheint dir wichtig?"

Und Jesus sprach: "Ihr sollt es wissen,
ihr werdet euch dreinfügen mussen".
"Gott hat uns Regeln vorgeschrieben,
von ganzem Herzen ihn zu lieben.

Und Jesus lies sie sofort wissen,
sie werden sich dreinfügen müssen.
Sie fragten Jesus: "Was ist richtig?
Welches Gebot erscheint dir wichtig?"

Die Menschen wie sich selbst zu mögen
und ihnen keine Schuld auflegen.
Man soll sie alle ehren, achten,
auch jene, die viel Fehler machten!"

Im Tempel gab es Opferkästen,
da kam es niemals zu Protesten.
Die arme Witwe warf zwei Heller
auf einen leeren Opferteller.

Und Jesus rief: "sie hat gespendet,
was viele niemals zugewendet!"
Sie war sehr arm und gab das Letzte,
mehr als die Reichen, wie er schätzte.

Die Schüler wollten gern erfahren,
wie schön die Tempelbauten waren.
"Schaut sie euch an, so lang sie stehen,
denn es wird nicht viel Zeit vergehen,

dann müssen wir auf sie verzichten.
Man wird sie alle bald vernichten.
Viel Kriege werden sie erleben,
vergeblich nach dem Frieden streben,

ein Volk wird mit dem andern kämpfen
denn keiner kann den Hochmut dämpfen.
Sie werden euch verachten, schlagen,
viel Unheil gibt`s in jenen Tagen.

Es werden Erdbeben geschehen,
man wird durch Hungersnöte gehen,
doch das ist alles nicht das Ende,
denn Gottes Geist bringt eine Wende!

 

Und nach dem Grauen jener Tage,
bereiten Katastrophen Plage.
Es gibt nicht Sonne, Mond und Sterne,
Die Kraft des Weltraums in der Ferne.

Dann werd ich aus denWolken steigen
und euch den rechten Weg aufzeigen.
Wird uns`re Welt vielleicht vergehen,
Der Mensch wird niemals untergehen!

Besteht zusammen die Gefahren,
laßt euch nicht blenden von Talaren,
sie beten oftmal nur zur Tarnung,
das sei euch allen eine Warnung!

Seid wach, den Tag auch zu empfangen,
ihr seid den schweren Weg gegangen,
habt euren Glauben nicht verloren -
also wurd' ich für euch geboren!"

Zum Passahfest, das sie genossen,
ward Salbe über ihn gegossen.
Kein Wunder, daß sie drüber klagten,
sie war sehr kostbar, wie sie sagten.

"Vielleicht will man mich balsamieren?
Ich werd mein Leben bald verlieren.
Sterb ich, mein Leben euch zu schenken, -
wird man stets dieser Frau gedenken!

Was Schönes hat sie mir erwiesen,
ließ aus dem Glas die Salbe fließen,
mir war es Trost, ihr eine Ehre,
die Welt wär` arm, wenn sie nicht wäre!"

Doch Judas spann längst die Intrige,
belastet sich mit schwerer Lüge.
Er scheute keine bösen Taten,
um Jesus Priestern zu verraten.

Als dann das Osterlamm sie brachten,
beschlossen sie, es gleich zu schlachten.
Sie suchten einen Ort zu speisen,
man konnte ihnen einen weisen.

Und als sie dann zu Abend aßen,
rund um den Tisch beisammen saßen,
fing Jesus plötzlich an zu sprechen:
"Einer begeht bald ein Verbrechen!

 

Wird mich verraten und verkaufen,
ich könnte nicht vor ihm entlaufen.
Die Römer werden Hirten schlagen,
die Schafe in die Welt verjagen!"

Doch Petrus rief: "Und wenn ich stürbe,
wär` mir die Treue keine Bürde!
Denn niemals würd` ich von dir gehen,
kann deine Worte kaum verstehen!"

Gethsemane! - Kaum angekommen,
rief Jesus Jünger - jene Frommen -
schaute sie an, begann zu trauern,
sein Schicksal - es war zu bedauern.

Sank auf die Erde, um zu beten -
sein letzter Gang war angetreten.
Er mußte ihn alleine gehen,
um - was da folgte - durchzustehen,

Versucht, die Junder zu entdecken,
sie aber ließen sich nicht wecken,
doch Judas war nicht unter ihnen,
wollt` durch Verrat den Priestern dienen.

Sie nahmen Jesus fest gefangen,
er sollte dort am Kreuze hangen.
Wollten ihm eine Schuld anhängen,
doch Jesus ließ sich nicht bedrängen.

"Bist du der Sohn des Hochgelobten,
und folgst du stets Gottes Geboten?"
"Ich bin es!" hört man Jesus sprechen.
"Wollt ihr den Stab über mich brechen?"

Der Hohepriester ganz gelassen
wollt` alle dort entscheiden lassen.
Er stellte Jesus weit`re Fragen,
doch jener wollte nichts mehr sagen.

Er schwieg, er wollte nichts gestehen,
da war das Urteil abzusehen.
Sie riefen nun mit ernsten Mienen:
"Er kann nur seinen Tod verdienen!"

Und Petrus - unten auf dem Hofe -
erahnte diese Katastrophe.
Verweigert, Jesus zu benennen,
gab vor, ihn einfach nicht zu kennen.

 

Erinnert sich an Jesus` Worte:
"Eh zweimal kräht der Hahn am Orte,
an dem sie mich mal richten werden,
leugnest du dreimal mich auf Erden!"

Da flossen sie denn - Petrus Tränen -
er wollte Jesus nicht erwähnen.
Ergeben ließ den Hahn er krähen,
verfolgte schweigend das Geschehen!

Pilatus stellte viele Fragen
ihm Jesus wollte Jesus auch nichts sagen.
So wurde Barabbas entlassen,
ein Mörder - es war nicht zu fassen!

Zum Kreuz ward Jesus nun geleitet
und sehr viel Übles ihm bereitet.
Der Dornenkranz, den sie gewunden,
schuf Jesus viele, tiefe Wunden.

Sie spotteten ihn und sie höhnten,
den mit dem Dornenkranz sie krönten.
Sie schlugen ihn - er sollte leiden,
in Schande von den Menschenn scheiden.

Er war zu schwach, das Kreuz zu tragen,
und dennoch hört man ihn nicht klagen.
Sie mußten einen andern zwingen,
das Kreuz auf jenen Berg zu bringen.

Den man denTotenhügel nannte,
als ´Golgatha` ihn besser kannte.
Als Wein mit Myrrhe er verweigert,
ward Jesus Schmerz noch mehr gesteigert.

Pilatus ließ das Volk entscheiden,
so musste Jesus weiter leiden.
Sie handelten wie die Barbaren,
ließen kein Mitleid ihn erfahren.

Man fragte, wer er denn gewesen?
Der ´Judenkönig` stand zu lesen.
Das ärgerte die vielen Rächer,
sie hängten neben ihn Verbrecher.

Viele, die sich zusammenrotten,
hörte man weiter schmähen, spotten:
"Bei and´ren konnt´ es dir gelingen,
dir selbst kannst du nicht Hilfe bringen!

 

Es wäre ihm leicht, uns zu zeigen,
er könnt` allein vom Kreuze steigen.
Wir glauben ihm, wenn wir es sehen,
sonst können wir ihn nicht verstehen!"

Um neun fing Jesus an zu klagen.
Und seinen Vater dann zu fragen:
"Warum hast du mich jetzt verlassen?
Willst du mich hier so leiden lassen?"

Der Hauptmann rief: "Es ist geschehen!
Wir haben Gottes Sohn gesehen."
Die Frauen huben an zu weinen,
sie saßen weit entfernt auf Steinen.

Als Josef abends angekommen,
wurd´ von Pilatus er vernommen.
Er bat gleich um den Leib des Toten,
Pilatus hat ihn dargeboten.

Ins Leinentuch wurd´ er geschlagen
und Josef half, ihn fortzutragen.
Das Grab ließen in Fels sie hauen,
der Zugang dann aus Stein verbauen.

Doch als der Sabbat dann vorüber,
da kamen jene Frauen wieder.
um Jesus Leib zu balsamieren,
zu neuem Leben ihn zu füren.

Sie fragten sich: "Was ist geschehen?"
Sie konnten in das Grab reingehen.
Dort saß ein junger Mann auf Steinen
in dem Gewand aus weißem Leinen.

Erschrocken blieb ihr Herz fast stehen,
den Engel dort am Grab zu sehen.
Der fing sogleich an, sie zu trösten,
damit sich ihre Ängste lösten.

Rief: "Jesus ist heut auferstanden,
ihr wart es, die sein Grab hier fanden.
Nach Galilea wird er gehen
ihr werdet ihn dort wiedersehen."

Die Frauen stürzten fort und flohen,
aus Angst, man würde sie bedrohen
Sie sagten keinem was - sie gingen
und sprachen nicht von diesen Dingen.

 

Zwei Junger gingen auf den Straßen,
die das Erlebnis nicht vergaßen,
als Jesus sich dazugesellte
und ihnen ein paar Fragen stellte.

"Verschließt euch nicht vor diesen Dingen,
ihr müsst die neue Botschaft bringen!
Den Völkern sollte man verkünden,
dass sie den Weg zum Frieden finden.

Und man begann zu unterscheiden.
Es galt zu retten oder leden.
Die Gläubigen kamen zum Taufen,
Ungleubige doch ließ man laufen.

Sie werden neue Sprache sprechen,
die Kräfte der Dämonen brechen.
Wenn wir den Schwachen Hand auflegen,
bringen wir Hilfe oft entgegen.

Zum Himmel ist der Herr gekommen,
Er wurde freundlich aufgenommen.
Ließ sich zur Rechten Gottes nieder,
Die Junge predigten nun wieder.

Und dieser Auftrag soll nun gelten.
Verbreitet ihn in allen Welten!
Ihr könnt es bei Propheten lesen
und seid auch selbst dabeigewesen.

Verlaßt euch drauf, ich will euch führen,
aus dem Herzen nicht verlieren,
Macht ist mir in die Hand gegeben
ans End` der Welt mit euch zu leben!"

Die Menschen, die sich dort befanden,
andächtig sie vor Jesus standen.
Nun konnte Freude sie erfüllen,
sie anerkannten Gottes Willen.

Buch Markus ist damit zu Ende!
Noch immer heilen Jesus Hände!
Noch immer fliegt der Geist der Tauben,
Wir müssen nur fest daran glauben.

Wenn wir ihm nur Vertrauen schenken,
wird Jesus unser Leben lenken.
Er hat s e i n Leben hingegeben,
dass wir m i t ihm auf Erden leben.

 

So mancher wird sich eingestehen:
Nichts würde ohne ihn hier gehen!
Wir spüren es zu allen Zeiten:
Er ist bei uns, uns zu begleiten.

Es bleibt uns nur, zum Dank zu beten.
... wenn wir das nur viel öftet täten!...
Schützt Jesus uns auf allen Wegen,
nehmen wir´s einfach so entgegen!

Wie`s scheint, muß man wohl ewig lernen.
Man soll sich n ä h e r n nicht entfernen.
Vielleicht wird es uns mal gelingen,
dem Schöpfer unsren Dank zu bringen!